Hohe Übersterblichkeit im August 2020 - ohne Corona!


Am 11.09.20 meldete das Statistische Bundesamt die Sterbefallzahlen bis zum 16.08.20. Im November wurden die vorläufigen Daten einschl. 2019 aktualisiert und es wurden in Summe noch einige Tote gefunden; es müssen wohl schon Skelette gewesen sein. Nach dem Aufsehen der August-Zahlen wurde sie aber auch nach Unten korrigiert.

 

Am 11. und 12. August hatten die Zahlen mit 2.765 bzw. 3.026 (2.961 bzw. 2.903 lt. Daten vom 11.09.) wieder das Niveau von Anfang April erreicht. Am 26.07. waren es noch 2.511 (2.350 lt. Daten vom 11.09.). Der Dreijahresdurchschnitt 2017-19 war dagegen seit dem 26.07. von 2.751  (2.747 lt. Daten vom 11.09.) auf 2.228 (2.228 lt. Daten vom 11.09.) am 12.08. gesunken. Die korrigierte Statistik hat die Zahlen etwas auf die benachbarten Tage verteilt. Am 15.08. ist dieser Spuk genauso schnell gegangen, wie er gekommen war. Danach blieb es aber mit niedrigen Corona-Fällen bei einer moderaten Übersterblichkeit.

 

Die folgenden Grafik zeigen zunächst den Vergleich von 2020 mit dem Dreijahresdurchschnitt und danach die so definierte Über- und Untersterblichkeit im Jahresverlauf nach Altersgruppen.

Über- und Untersterblichkeit nach Altersgruppen:


Wir hatten am 26.07.20 eine Untersterblichkeit von 240 (397 lt. Daten vom 11.09.) und am 11.08.20 eine Übersterblichkeit von 535 – eine Differenz von 932 Todesopfer pro Tag. Zwischen dem 07. und dem 19.08.2020 sind 34.993 Menschen gestorben, im Durchschnitt der Jahre 2017-19 für diese Tage aber nur 30.859. Für die Tagesschau sind aber 4.134 zusätzliche Todesfälle in nur 13 Tagen keine Meldung wert, denn solche Schwankungen sind ganz natürlich. Diese Fälle wurden nicht nur nicht öffentlich gemacht; es gibt auch keine plausible Erklärung! Für eine sommerliche Hitzewelle ist der Zeitraum eigentlich zu kurz. 4 Tote vom 11.08 mit einer Covid-19-Infektion waren natürlich im Rahmen der Zahlen des RKI eine wichtige Nachricht.

 

Am 02.10. hat das Statistische Bundesamt die Zahlen mit einer Hitzewelle erklärt. In den vergangenen Jahren haben sich solche Wellen länger aufgebaut. Der kurze und heftige Ausschlag an nur wenigen Tagen ist für eine Hitzewelle eher untypisch. Die Initiative Qualitätsmedizin e.V. (IQM), ein 2008 gegründete träger- und länderübergreifender Verein, in dem sich derzeit rund 500 Krankenhäuser aus Deutschland und der Schweiz für mehr Qualität in der Medizin und Patientensicherheit engagieren (also Verschwörungstheoretiker!) erklärte dazu: "Während im April die Übersterblichkeit zeitlich mit der Sterblichkeit an Corona zusammenfiel, war die Übersterblichkeit im August augenscheinlich nicht auf Corona zurückzuführen. Das Statistische Bundesamt gibt in seiner Publikation die Hitzewelle als mögliche Ursache der Beobachtung im August an. Dieser Effekt könnte allerdings auch auf die verminderte Krankenhausversorgung gerade bei Notfällen während der vorhergehenden Monate zurückführbar sein. Eine tiefere Analyse der zugrundeliegenden Zusammenhänge ist zur weiteren Beurteilung wünschenswert." (https://www.initiative-qualitaetsmedizin.de/covid-19-pandemie)