Am 1 Juli 2022 hat Swiss Policy Research (SPR), ein unabhängiges Forschungs- und Informationsprojekt zu geopolitischer Propaganda in Schweizer und internationalen Medien, eine Analyse zum Ukraine-Krieg veröffentlicht, leider nur in englischer Sprache. Einen Link zu diesem Text auf https://swprs.org/ukraine-war-120-days/ sowie deutsche, spanische, russische und französische Übersetzungen finden Sie hinter den Flaggen.


 

deutsche Fassung

 

 

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Zukunftsaussichten eines zerstörten Landes

 

Der Krieg in der Ukraine dauert wahrscheinlich noch Jahre. Die russische Armee wird danach mindestens die südlichen und östlichen Regionen des Landes kontrollieren. Noch zehntausende Menschen werden sterben und weite Teile der ukrainischen Infrastruktur zerstört. Viele Flüchtlinge – vor allem die jungen Menschen – werden unter diesen Bedingungen nicht zurückkehren. Die realistischen Optionen für die politische Zukunft des Staates haben sich nach den ersten Kriegswochen deutlich reduziert. Sicher ist: Die Ukraine, wie sie bis zum 24. Februar 2022 existierte, wird es nicht mehr geben.

STEFAN KORINTH, 16. Mai 2022

https://multipolar-magazin.de/artikel/ukraine-zukunftsaussichten

 

Warum Russlands Intervention in der Ukraine völkerrechtlich legal ist

 

deutsche Übersetzung von:

https://newkontinent.org/daniel-kovalik-why-russias-intervention-in-ukraine-is-legal-under-international-law/

Why Russia’s intervention in Ukraine is legal under international law     vom 24.04.2022

Der Verfasser Daniel Kovalik lehrt Internationale Menschenrechte an der University of Pittsburgh School of Law und ist Autor des kürzlich erschienenen Buchs No More War: How the West Violates International Law by Using „Humanitarian“ Intervention to Advance Economic and Strategic Interests.

Es kann argumentiert werden, dass Russland von seinem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch gemacht hat

Viele Jahre lang habe ich das Verbot des Angriffskriegs in der UN-Charta studiert und viel darüber nachgedacht. Niemand kann ernsthaft bezweifeln, dass der Hauptzweck des Dokuments – das nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs entworfen und angenommen wurde – darin bestand und besteht, einen Krieg zu verhindern und „den internationalen Frieden und die internationale Sicherheit aufrechtzuerhalten“, ein Satz, der ständig wiederholt wird.

Wie die Nürnberger Richter zu Recht folgerten: „Einen Angriffskrieg zu initiieren … ist nicht nur ein internationales Verbrechen; es ist das höchste internationale Verbrechen, das sich von anderen Kriegsverbrechen nur dadurch unterscheidet, dass es das angehäufte Übel des Ganzen in sich trägt.“ Das heißt, Krieg ist das größte Verbrechen, weil all die Übel, die wir so verabscheuen – Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit usw. – die schrecklichen Früchte des Baumes des Krieges sind.

In Anbetracht dessen habe ich mein ganzes Erwachsenenleben damit verbracht, gegen Krieg und ausländische Interventionen zu sein. Natürlich hatte ich als Amerikaner reichlich Gelegenheit dazu, da die USA, wie Martin Luther King sagte, „der größte Gewaltlieferant der Welt“ sind. In ähnlicher Weise erklärte Jimmy Carter kürzlich, dass die USA „die kriegerischste Nation in der Geschichte der Welt“ seien. Das stimmt natürlich nachweislich. Allein zu meinen Lebzeiten haben die USA aggressive und unprovozierte Kriege gegen Länder wie Vietnam, Grenada, Panama, das ehemalige Jugoslawien, den Irak (zweimal), Afghanistan, Libyen und Somalia geführt. Und dies zählt noch nicht einmal die zahlreichen Stellvertreterkriege, die die USA über Stellvertreter geführt haben (z. B. durch die Contras in Nicaragua, verschiedene dschihadistische Gruppen in Syrien und durch Saudi-Arabien und die VAE im laufenden Krieg gegen den Jemen).

Tatsächlich haben die USA durch solche Kriege absichtlich mehr getan als jede andere Nation auf der Erde, um die rechtlichen Säulen des Kriegsverbots zu untergraben. Als Reaktion darauf und mit dem ausdrücklichen Wunsch, zu versuchen, die Reste der gesetzlichen Verbote der UN-Charta gegen Angriffskriege zu retten, gründeten eine Reihe von Nationen, darunter Russland und China, die Group of Friends in Defense of the UN Charta.

Kurz gesagt, wenn die USA den Einmarsch Russlands in die Ukraine als Verstoß gegen das Völkerrecht beklagen, ist das bestenfalls ein Ausrufezeichen. Die Tatsache, dass die USA in dieser Hinsicht so offensichtlich heuchlerisch sind, bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass Washington automatisch falsch liegt. Am Ende müssen wir das Verhalten Russlands an sich analysieren.

Man muss diese Diskussion damit beginnen, dass man akzeptiert, dass in der Ukraine bereits acht Jahre vor dem russischen Militäreinmarsch im Februar 2022 ein Krieg stattfand. Und dieser Krieg der Regierung in Kiew gegen die russischsprachigen Völker des Donbass – ein Krieg, der rund 14.000 Menschen das Leben gekostet hat, darunter viele Kinder, und noch vor der russischen Militäroperation rund 1,5 Millionen weitere vertrieben hat - war wohl ein Völkermord. Das heißt, die Regierung in Kiew und insbesondere ihre neonazistischen Bataillone führten Angriffe gegen diese Völker mit der Absicht durch, die ethnischen Russen zumindest teilweise aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit zu vernichten.

Während die US-Regierung und die Medien sich bemühen, diese Tatsachen zu verschleiern, sind sie unbestreitbar und wurden tatsächlich von der westlichen Mainstream-Presse berichtet, bevor es unbequem wurde, dies zu tun. So stellt ein Kommentar von Reuter aus dem Jahr 2018 klar dar, wie die Neonazi-Bataillone in die offiziellen ukrainischen Militär- und Polizeikräfte integriert wurden und somit staatliche oder zumindest quasi-staatliche Akteure sind, für die die ukrainische Regierung rechtlich verantwortlich ist. Wie der Artikel berichtet, gibt es etwa 30 rechtsextreme Gruppen, die in der Ukraine operieren, die „formell in die ukrainischen Streitkräfte integriert wurden“ und die „die extremeren unter diesen Gruppen eine intolerante und illiberale Ideologie vertreten …“

Das heißt, sie besitzen und fördern Hass gegen ethnische Russen, die Roma-Völker und auch Mitglieder der LGBT-Gemeinschaft, und sie leben diesen Hass aus, indem sie diese Völker angreifen, töten und vertreiben. Der Artikel zitiert die westliche Menschenrechtsgruppe Freedom House für die Behauptung, dass „eine Zunahme des patriotischen Diskurses, der die Ukraine in ihrem Konflikt mit Russland unterstützt, mit einer offensichtlichen Zunahme sowohl öffentlicher Hassreden, manchmal von Beamten als auch von den Medien verstärkt, zusammenfällt sowie Gewalt gegenüber schutzbedürftigen Gruppen wie der LGBT-Gemeinschaft.“ Und dies wurde von tatsächlicher Gewalt begleitet. Zum Beispiel „haben Asow und andere Milizen antifaschistische Demonstrationen, Stadtratssitzungen, Medien, Kunstausstellungen, ausländische Studenten und Roma angegriffen.“

Wie in Newsweek berichtet, hatte Amnesty International bereits 2014 über dieselben extremistischen Hassgruppen und ihre begleitenden gewalttätigen Aktivitäten berichtet.

Es ist genau diese Art von Beweisen - öffentliche Hassreden in Kombination mit groß angelegten, systemischen Angriffen auf die Ziele der Rede -, die verwendet wurden, um Personen des Völkermords zu verurteilen, beispielsweise im Fall des Völkermords in Ruanda gegen Jean-Paul Akayesu.

Hinzu kommen weit über 500.000 Einwohner der Donbass-Region in der Ukraine, die auch russische Staatsbürger sind. Während diese Schätzung im April 2021 vorgenommen wurde, nachdem das Dekret von Wladimir Putin aus dem Jahr 2019 den Prozess zur Erlangung der russischen Staatsbürgerschaft für Einwohner der Volksrepubliken Donezk und Lugansk vereinfacht hatte. Das bedeutet, dass russische Staatsbürger rassistischen und gewalttätigen Angriffen durch Neonazi-Gruppen ausgesetzt waren, die in die Behörden der Ukraine integriert sind – und das direkt an der Grenze zu Russland.

Und damit Russland sich über die Absichten der ukrainischen Regierung bezüglich der russischen Ethnien im Donbass nicht im Klaren war, verabschiedete die Regierung in Kiew 2019 neue Sprachgesetze, die deutlich machten, dass Russischsprachige bestenfalls Bürger zweiter Klasse waren. Tatsächlich äußerte die normalerweise pro-westliche Human Rights Watch (HRW) Besorgnis über diese Gesetze. Wie die HRW Anfang 2022 in einem Bericht erklärte, der in den westlichen Medien kaum Beachtung fand, hat die Regierung in Kiew ein Gesetz verabschiedet, das „in der Ukraine registrierte Printmedien dazu verpflichtet, auf Ukrainisch zu veröffentlichen. Veröffentlichungen in anderen Sprachen ist zusätzlich eine nach Inhalt, Umfang und Druckart gleichwertige ukrainische Fassung beizufügen. Darüber hinaus müssen Vertriebsstellen wie Zeitungskioske mindestens die Hälfte ihres Inhalts auf Ukrainisch haben.“

Und laut HRW „macht Artikel 25 in Bezug auf Printmedien Ausnahmen für bestimmte Minderheitensprachen, Englisch und offizielle EU-Sprachen, aber nicht für Russisch“, wobei die Begründung dafür „das Jahrhundert der Unterdrückung“ sei von … Ukrainisch zugunsten von Russisch.“ Wie die HRW erklärte, „es gibt Bedenken darüber, ob Garantien für Minderheitensprachen ausreichend sind. Die Venedig-Kommission, das oberste Beratungsgremium des Europarates in Verfassungsfragen, sagte, dass mehrere Artikel des Gesetzes, einschließlich Artikel 25, „kein faires Gleichgewicht gefunden“ haben zwischen der Förderung der ukrainischen Sprache und dem Schutz der sprachlichen Rechte von Minderheiten.“ Eine solche Gesetzgebung unterstrich nur den Wunsch der ukrainischen Regierung, die Kultur, wenn nicht sogar die Existenz der ethnischen Russen in der Ukraine zu zerstören.

Darüber hinaus, wie die Organisation für Weltfrieden im Jahr 2021 berichtete, „gemäß dem Erlass Nr. 117/2021 hat sich die Ukraine verpflichtet, alle Optionen auf den Tisch zu legen, um die Kontrolle über die von Russland annektierte Region Krim zurückzugewinnen. Präsident Selenskyj hat am 24. März 2021 einen Erlass unterzeichnet, um Strategien zu verfolgen, die Maßnahmen vorbereiten und umsetzen, um die Deokkupation und Wiedereingliederung der Halbinsel sicherzustellen.'“ Angesichts der Tatsache, dass die Bewohner der Krim, von denen die meisten ethnische Russen sind, mit dem derzeitigen Stand der Dinge unter russischer Regierung recht zufrieden sind - dies entsprechend Laut einem Bericht der Washington Post aus dem Jahr 2020, war Selenskyjs Drohung in dieser Hinsicht nicht nur eine Drohung gegen Russland selbst, sondern auch eine Drohung mit potenziell massivem Blutvergießen gegen ein Volk, das nicht in die Ukraine zurückkehren will.

Ohne weiteres stellt diese Situation ein viel zwingenderes Argument dar, um eine russische Intervention unter der Doktrin der „Responsibility to Protect” (R2P) zu rechtfertigen, die von westlichen „Humanitären“ wie Hillary Clinton, Samantha Power und Susan Rice befürwortet wurde und auf die man sich stützte um die NATO-Interventionen in Ländern wie dem ehemaligen Jugoslawien und Libyen zu rechtfertigen. Und außerdem konnte keiner der an diesen Interventionen beteiligten Staaten irgendwelche Ansprüche auf Selbstverteidigung geltend machen. Dies gilt insbesondere für die Vereinigten Staaten, die Tausende von Kilometern entfernte Streitkräfte entsandt haben, um Bomben auf weit entfernte Länder zu werfen.

Dies erinnert in der Tat an die Worte des großen palästinensischen Intellektuellen Edward Said, der vor Jahren in seinem einflussreichen Werk „Kultur und Imperialismus“ meinte, dass es einfach unfair sei, zu versuchen, die Bildung eines russischen Imperiums mit der des Westens zu vergleichen. Wie Dr. Said erklärte: „Russland … erwarb seine imperialen Territorien fast ausschließlich durch Angrenzen. Im Gegensatz zu Großbritannien und Frankreich, die Tausende von Meilen über ihre eigenen Grenzen hinaus auf andere Kontinente sprangen, bewegte sich Russland, um alle Länder oder Völker zu schlucken, die an seinen Grenzen standen … aber in den englischen und französischen Fällen rief die schiere Entfernung attraktiver Gebiete die Projektion hervor weitreichendes Interesse …“ Diese Feststellung trifft in doppelter Hinsicht auf die Vereinigten Staaten zu.

Dennoch gibt es in Bezug auf Russlands angebliche Rechtfertigungen für eine Intervention mehr zu beachten. Daher gibt es an seiner Grenze nicht nur radikale Gruppen, die ethnische Russen, einschließlich russischer Staatsbürger, angreifen, sondern diese Gruppen wurden Berichten zufolge auch von den Vereinigten Staaten mit der genauen Absicht finanziert und ausgebildet, die territoriale Integrität Russlands selbst zu destabilisieren und zu untergraben.

Wie Yahoo News in einem Artikel vom Januar 2022 erklärte:
    „Die CIA beaufsichtigt in den USA ein geheimes intensives Schulungsprogramm für ukrainische Elite-Spezialeinheiten und anderes Geheimdienstpersonal, so fünf ehemalige Geheimdienst- und nationale Sicherheitsbeamte, die mit der Initiative vertraut sind. Das Programm, das 2015 begann, basiert laut einigen dieser Beamten auf einer nicht genannten Einrichtung im Süden der USA.

    Das Programm beinhaltete „ein sehr spezifisches Training in Fähigkeiten, die die Fähigkeit der Ukrainer verbessern würden, sich gegen die Russen zu wehren“, sagte der ehemalige hochrangige Geheimdienstmitarbeiter.

 Das Training, das 'taktische Sachen beinhaltet, wird ziemlich offensiv aussehen, wenn die Russen in die Ukraine einmarschieren', sagte der ehemalige Beamte.

    Eine Person, die mit dem Programm vertraut ist, drückte es unverblümter aus. ‚Die Vereinigten Staaten trainieren einen Aufstand‘, sagte ein ehemaliger CIA-Beamter und fügte hinzu, dass das Programm den Ukrainern beigebracht habe, ‚Russen zu töten‘.“

Um jeden Zweifel auszuräumen, dass die Destabilisierung Russlands selbst das Ziel der USA bei diesen Bemühungen war, sollte man den sehr aufschlussreichen Bericht der Rand Corporation aus dem Jahr 2019 untersuchen – eines langjährigen Rüstungsunternehmens, das die USA in Bezug auf die Durchführung beraten soll seine politischen Ziele. In diesem Bericht mit dem Titel „Overextending and Unbalancing Russia, Assessing the Impact of Cost-Imposing Options“ ist eine der vielen aufgeführten Taktiken „der Ukraine tödliche Hilfe zu leisten“, um „Russlands größte externe Verwundbarkeit auszunutzen“.

Kurz gesagt, es besteht kein Zweifel, dass Russland von den USA, der NATO und ihren extremistischen Stellvertretern in der Ukraine auf ziemlich tiefgreifende Weise mit konkreten destabilisierenden Bemühungen bedroht wurde. Russland ist seit vollen acht Jahren so bedroht. Und Russland hat miterlebt, was solche destabilisierenden Bemühungen für andere Länder bedeutet haben, vom Irak über Afghanistan und Syrien bis Libyen – das heißt, eine fast vollständige Vernichtung des Landes als funktionierendem Nationalstaat.

Es ist schwer, sich einen dringenderen Fall für die Notwendigkeit vorzustellen, zur Verteidigung der Nation zu handeln. Während die UN-Charta einseitige Kriegshandlungen verbietet, sieht sie in Artikel 51 auch vor, dass „nichts in der vorliegenden Charta das inhärente Recht auf individuelle oder kollektive Selbstverteidigung beeinträchtigt … “ Und dieses Recht auf Selbstverteidigung hat es wurde so ausgelegt, dass es den Ländern erlaubt, nicht nur auf tatsächliche bewaffnete Angriffe, sondern auch auf die Gefahr eines unmittelbar bevorstehenden Angriffs zu reagieren.

In Anbetracht des Vorstehenden bin ich der Meinung, dass dieses Recht im vorliegenden Fall ausgelöst wurde und dass Russland das Recht hatte, zu seiner eigenen Selbstverteidigung zu handeln, indem es in der Ukraine intervenierte, die zu einem Stellvertreter der USA und der NATO geworden war für einen Angriff – nicht nur auf russische Ethnien in der Ukraine – sondern auch auf Russland selbst. Eine gegenteilige Schlussfolgerung würde die düsteren Realitäten, mit denen Russland konfrontiert ist, einfach ignorieren.

andere abweichende Meinungen:

 

Oskar Lafontaine

(ehem. Vorsitzender der SPD und der LINKEN, ehem. Bundesfinanzminister der BRD und saarländischer Ministerpräsident):  Amerika treibt Europa in einen Atomkrieg, in:

Weltwoche Nr. 17.22, zitiert nach https://www.nachdenkseiten.de/wp-content/uploads/2022/04/WEW_17_022_SCHOLZ.pdf

 

Dr. Karin Kneissl
parteilos, ehem. österreichische Außenministerin:

Das Recht und der Krieg (https://test.rtde.website/meinung/137465-recht-und-krieg/ - gesperrt - aber auf https://pressefreiheit.rtde.tech/meinung/137465-recht-und-krieg/ zugänglich):
„Dieser Artikel darf nicht in EU-Staaten gelesen werden und wer ihn dann in Österreich weiterverbreitet, riskiert hohe Strafen. So ist die Lage im Jahr 2022, wenn es um Pressefreiheit geht.
...
Als Außenministerin wunderte ich mich täglich, wie langweilig die vorgekauten Papiere geworden waren. Ich versuchte in der persönlichen Begegnung Ideen und etwas Esprit einzubringen. Manchmal brachte uns dies weiter. Es gelang eher im Osten als in Brüssel. Wir müssen versuchen, einen ehrenhaften Ausweg für alle zu finden."

 

CNN:
Eine bemerkenswerte Stimme der Vernunft war am 21. April 2022 auf den US-amerikanischen Nachrichtensender CNN zu hören, der den Demokraten, der Partei des US-Präsidenten, nahesteht. Jeffrey Sachs ist seit über drei Jahrzehnten eine der grauen Eminenzen neoliberaler Wirtschaftspolitik und spielte eine Hauptrolle bei den vom USA-kontrollierten Internationalen Währungsfonds (IMF) geführten wirtschaftspolitischen „Schocktherapien“ Osteuropas nach dem Fall der Berliner Mauer. Gerade sein Aufruf zu einem Verhandlungsfrieden dürfte auf der Erkenntnis beruhen, dass die westliche Strategie keinen Erfolg haben wird, und dem Westen am Ende mehr schaden als nützen wird.

Der Text kann auf https://edition.cnn.com/2022/04/20/opinions/sachs-ukraine-negotiation-op-ed/index.html nachgelesen werden. Die folgende deutsche Übersetzung habe ich mit meinen Anmerkungen (kursiv) versehen:

Meinung:

Ein Verhandlungsfrieden ist der einzige Weg, Russlands Krieg gegen die Ukraine zu beenden

Meinung von Jeffrey Sachs                21. April 2022

Jeffrey Sachs ist Professor und Direktor des Center for Sustainable Development an der Columbia University und Präsident des UN Sustainable Development Solutions Network. Sein jüngstes Buch ist „The Ages of Globalization“ (Columbia University Press, 2020). Die in diesem Kommentar geäußerten Meinungen sind die des Autors.

Die zweigleisige US-Strategie, der Ukraine zu helfen, die russische Invasion zu überwinden, indem sie harte Sanktionen verhängt und das ukrainische Militär mit ausgeklügelten Waffen versorgt, wird wahrscheinlich zu kurz greifen. Was benötigt wird, ist ein Friedensabkommen, das in Reichweite sein könnte. Doch um eine Einigung zu erzielen, müssen die Vereinigten Staaten und die NATO Kompromisse eingehen, was Washington bisher abgelehnt hat.

Putin hat den Krieg in der Ukraine begonnen und gesagt, die Verhandlungen seien in einer Sackgasse gelandet, ohne ihnen die Tür zuzuschlagen. Aber bevor der Krieg begann, präsentierte Putin dem Westen eine Liste von Forderungen, darunter vor allem einen Stopp der NATO-Erweiterung.

Die USA waren ausdrücklich nicht bereit, auf diesen Punkt einzugehen. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, diese Politik zu überdenken. Auch Putin müsste bereit sein, Zugeständnisse zu machen, damit die Verhandlungen erfolgreich sind.           
[Anm. 1]: Warum ist erst jetzt der Zeitpunkt gekommen, die russischen Sicherheitsinteressen zu berücksichtigen? Die Bereitschaft Putins zu Zugeständnissen wäre vor dem Krieg größer gewesen. Eine Rückkehr der Donbas-Republiken in den ukrainischen Staat war Anfang Februar möglich; jetzt ist sie unvorstellbar.

Amerikas Waffen-und-Sanktionen-Ansatz mag in der Echokammer der öffentlichen Meinung in den USA überzeugend klingen, aber er funktioniert nicht wirklich auf der globalen Bühne. Sie genießt außerhalb der Vereinigten Staaten und Europas wenig Unterstützung (siehe https://graphics.reuters.com/UKRAINE-CRISIS/SANCTIONS/byvrjenzmve/) und könnte schließlich auch in den USA und Europa mit einer politischen Gegenreaktion konfrontiert werden.                                   
[Anm. 2]: Sachs hätte hier konkreter werden können. Die Corona-Maßnahmen wurden von einer Mehrheit der Bevölkerung mitgetragen, trotzdem hat sich nach einigen Wochen der Widerstand organisiert. Inflation und Versorgungsengpässe, die auch offiziell mit dem Krieg begründet werden, haben das Potential für eine weit stärkere Gegenreaktion.

Jedem, der mit den russischen Kriegsanstrengungen und dem Schrecken, den sie unter Zivilisten ausgelöst haben, vertraut ist, mag es offensichtlich erscheinen, dass Russland weltweit in den Status eines Parias verbannt würde. Aber das ist nicht der Fall: Vor allem Entwicklungsländer haben es abgelehnt, sich der Isolationskampagne des Westens anzuschließen, wie zuletzt in einer von den USA geführten Abstimmung über den Ausschluss Russlands aus dem UN-Menschenrechtsrat zu sehen war. Es stimmt, dass 93 Länder den Schritt unterstützten (siehe https://news.un.org/en/story/2022/04/1115782), aber 100 andere Länder nicht (24 waren dagegen, 58 enthielten sich und 18 stimmten nicht mit). Noch auffälliger ist, dass in diesen 100 Ländern 76 % der Weltbevölkerung leben.   
[Anm. 3]: Das ist eine sehr westliche Position. Der Schrecken, den die ukrainischen Kriegshandlungen zwischen 2014 und 2022 unter Zivilisten im Donbas ausgelöst haben, wurde hier nicht registriert. 76 % der Weltbevölkerung wird ihn zur Kenntnis nehmen.

Länder mögen durchaus nichtideologische Gründe gehabt haben, sich der US-Initiative zu widersetzen, einschließlich Handelsbeziehungen mit Russland. Tatsache bleibt jedoch, dass ein Großteil der Welt eine Isolierung Moskaus abgelehnt hat, insbesondere in dem Maße, wie Washington es gerne hätte.

Sanktionen sind ein großer Teil der US-Strategie. Sie werden Russland wahrscheinlich nicht besiegen, aber sie werden wahrscheinlich weltweit hohe Kosten verursachen. Sie können Russland bestenfalls zu einem Friedensabkommen drängen und sollten daher in Verbindung mit einem intensiven Streben nach einem Verhandlungsfrieden eingesetzt werden.
[Anm. 4]: Sachs erkennt nicht, dass zunächst die USA an den Verhandlungstisch gedrängt werden müssen; Russland war immer verhandlungsbereit. Er berücksichtigt nicht die Kosten für den Westen und die unbeteiligten Länder. Seine Logik ist richtig, seine Wahrnehmung falsch. Weil die USA den geringsten wirtschaftlichen Schaden haben, werden sie auch die geringste Verhandlungsbereitschaft entwickeln.

Es gibt unzählige Probleme mit Wirtschaftssanktionen.

Erstens: Selbst wenn Sanktionen in Russland wirtschaftliche Not verursachen, werden sie die russische Politik oder Strategie wahrscheinlich nicht entscheidend verändern. Denken Sie an die harten Sanktionen, die die USA gegen Venezuela, den Iran und Nordkorea verhängt haben. Ja, sie haben diese Volkswirtschaften geschwächt, aber sie haben die Politik oder Strategie dieser Länder nicht so verändert, wie es die US-Regierung angestrebt hat.    
[Anm. 5]: Man darf auch die über 60 Jahre der Sanktionen gegen Kuba nicht vergessen.

Das zweite Problem besteht darin, dass Sanktionen zumindest teilweise leicht umgangen werden können und im Laufe der Zeit wahrscheinlich weitere Umgehungen auftreten werden. Die US-Sanktionen gelten am effektivsten für Dollar-basierte Transaktionen, an denen das US-Bankensystem beteiligt ist. Länder, die die Sanktionen umgehen wollen, finden Wege, Transaktionen über Nicht-Bank- oder Nicht-Dollar-Zahlungsmittel durchzuführen. Wir können mit einer steigenden Zahl von Transaktionen mit Russland in Rubel, Rupien, Renminbi und anderen Nicht-Dollar-Währungen rechnen.        
[Anm. 6]: Die Sanktionen sind ein Katalysator für den Aufbau eines internationalen Währungssystems ohne den US-Dollar und den Euro. Sachs hat hier maßlos untertrieben.

Das dritte und damit zusammenhängende Problem ist, dass der Großteil der Welt nicht an die Sanktionen glaubt – und auch im Russland-Ukraine-Krieg keine Partei ergreift. Zählen Sie alle Länder und Regionen zusammen, die Sanktionen gegen Russland verhängen – die USA, Großbritannien, die Europäische Union, Japan, Singapur, Australien, Neuseeland und eine Handvoll anderer – und ihre Gesamtbevölkerung macht nur 14 % der Weltbevölkerung aus.
[Anm. 7]: Es geht nicht um den Glauben, sondern um den Willen. Z.B. wäre es für Indien politisch viel attraktiver, als gleichberechtigte Macht in einem anti-NATO-Zweckbündnis seine Eigenständigkeit zu stärken, statt als Vasall der USA nur Befehle auszuführen, die allenfalls noch in der NATO diskutiert werden. Auch für die übrigen Länder Asiens, Afrikas und Lateinamerikas dürfte eine Weltordnung unter der Führung der USA nicht erstrebenswert sein.

Das vierte Problem ist der Bumerang-Effekt. Sanktionen gegen Russland schaden nicht nur Russland, sondern der gesamten Weltwirtschaft und schüren Unterbrechungen der Lieferkette, Inflation und Lebensmittelknappheit. Aus diesem Grund werden wahrscheinlich viele europäische Länder weiterhin Gas und Öl aus Russland importieren und Ungarn und vielleicht einige andere europäische Länder werden es akzeptieren, Russland in Rubel zu zahlen. Der Bumerang-Effekt wird wahrscheinlich auch den Demokraten bei den Zwischenwahlen im November schaden, da die Inflation die Realeinkommen der Wähler auffrisst.
[Anm. 8]: Hier bleibt Sachs sehr unbestimmt. Spannend wäre die Frage, ob sich Donald Trump zu einer Anti-Kriegs-Haltung durchringen wird, und ob sich die Trumpisten dann bei den Republikanern durchsetzen könnten. Als Präsidentschaftskandidat hat Trump die NATO als überflüssig bezeichnet, als Präsident hat er sie mit der Durchsetzung höherer Militärausgaben der Europäer gestärkt. Es gibt also zu viele unbekannte Faktoren, um die Entwicklung der amerikanischen Politik berechnen zu können.   

Das fünfte Problem ist die unelastische (preisunempfindliche) Nachfrage nach Russlands Energie- und Getreideexporten. Da die Menge der russischen Exporte zurückgeht, steigen die Weltmarktpreise dieser Waren. Russland kann mit einem geringeren Exportvolumen, aber nahezu gleichen oder sogar höheren Exporteinnahmen rechnen.

Das sechste Problem ist geopolitisch. Andere Länder - allen voran China - sehen den Russland-Ukraine-Krieg zumindest teilweise als einen Krieg, in dem Russland sich der NATO-Erweiterung in Richtung Ukraine widersetzt. Deshalb argumentiert China immer wieder, dass Russlands legitime Sicherheitsinteressen in dem Krieg auf dem Spiel stehen.
[Anm. 9]: Das ist die zentrale Frage. Schon Ende Februar 2022 habe ich auf https://www.prof-mueller.net/ukraine/konsequenzen/ unter der Überschrift „Neue Weltordnung“ analysiert: „Aber auch wenn es zu einer friedlichen Regelung kommen sollte, so wäre die Welt danach nicht die gleiche wie davor. Es entsteht eine neue Weltordnung. Die USA die EU und die NATO haben gezeigt, dass sie nicht bereit sind, andere Länder als gleichwertig zu akzeptieren, deren Sicherheitsinteressen anzuerkennen und dass sie der Welt ihre Wertvorstellungen aufzwingen wollen. … Viele Länder sind schon jetzt akut von Sanktionen bedroht. Es können mehr werden. Europa und die USA sind aber nach Corona geschwächt und ihre Währungen sind in einem sehr ungesunden Maß aufgebläht. Trotzdem beanspruchen sie mit dem Dollar und dem Euro den Status von Leitwährungen. Währungsreserven können nur in diesen Währungen gehalten werden, und die Sanktionen gegen die russische Zentralbank haben gezeigt, dass das Geld potentiell bedrohter Staaten in westlichen Ländern nicht sicher ist.“

 

Russland und China werden in ein Anti-NATO-Bündnis gezwungen, dem sich andere Länder, die sich von den USA bedroht fühlen, anschließen werden. Moralische Fragen werden hier keine Rolle spielen. Die Tendenz geht in Richtung auf eine Blockbildung zwischen dem Westen und dem Rest der Welt - siehe Anmerkung 7. Bei einem Scheitern der NATO in der Ukraine würde dieses Zweckbündnis aber sofort wieder zerbrechen, oder sich gar nicht erst herausbilden. Dann bestünde die Chance zur Herausbildung einer multipolaren Welt ohne Weltmächte, die den Rest der Welt dominieren könnten.   

Die USA sagen gerne, dass die NATO ein reines Verteidigungsbündnis ist, aber Russland, China und andere denken anders. Sie blicken skeptisch auf die NATO-Bombardierung Serbiens im Jahr 1999, die NATO-Streitkräfte in Afghanistan seit 20 Jahren nach dem 11. September und die NATO-Bombardierung Libyens im Jahr 2011, die Muammar Gaddafi stürzte. Russische Führer haben sich gegen die Osterweiterung der NATO ausgesprochen, seit sie Mitte der 1990er Jahre mit der Tschechischen Republik, Ungarn und Polen begann. Es ist bemerkenswert, dass Biden, als Putin die NATO aufforderte, ihre Erweiterung in die Ukraine zu stoppen, sich ausdrücklich weigerte, mit Russland über diese Frage zu verhandeln.

Kurz gesagt, viele Länder, sicherlich auch China, werden den globalen Druck auf Russland, der zu einer NATO-Erweiterung führen könnte, nicht unterstützen. Der Rest der Welt will Frieden, nicht einen Sieg der Vereinigten Staaten oder der NATO in einem Stellvertreterkrieg mit Russland.         
[siehe Anm. 7 + 9]

Die USA würden es lieben, Putin militärisch besiegt zu sehen, und die NATO-Rüstung hat den russischen Streitkräften einen großen und schweren Schlag versetzt. Aber es stimmt auch, dass dabei die Ukraine zerstört wird. Es ist unwahrscheinlich, dass Russland seine Niederlage erklärt und sich zurückzieht. Russland wird viel wahrscheinlicher eskalieren - möglicherweise sogar durch den Einsatz von Atomwaffen. Somit können NATO-Waffen Russland enorme Kosten zufügen, aber die Ukraine nicht retten.           
[Anm. 10]: Für die NATO waren die Menschen in der Ukraine immer nur Kanonenfutter. Es war nie die Absicht, die Ukraine zu retten. Den USA dürfte auch Europa am Ende egal sein - ein wirtschaftlicher Konkurrent weniger!

All dies bedeutet, dass die US-Strategie in der Ukraine Russland ausbluten lassen, aber die Ukraine nicht retten kann. Das kann nur ein Friedensabkommen. Tatsächlich wird der derzeitige Ansatz die wirtschaftliche und politische Stabilität auf der ganzen Welt untergraben und könnte die Welt in Pro-NATO- und Anti-NATO-Lager spalten, zum großen langfristigen Schaden der Vereinigten Staaten.        
[Anm. 11]: Vielleicht ist diese Spaltung sogar Absicht! Sie hat einer Tendenz zu einer multipolaren Welt mit dem Erstarken der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika) einer stärkeren Vernetzung zwischen Westeuropa und Russland durch Northstream 2 und einem Bedeutungsverlust der USA ein vorläufiges Ende gesetzt. Nur in einem West-Rest-Gegensatz zwischen Pro-NATO- und Anti-NATO-Lager können die USA ihre Führungsrolle behalten. Sie fügt den Verbündeten der USA schweren Schaden zu, den USA selbst aber nicht!

Die amerikanische Diplomatie bestraft also Russland, aber ohne große Chance auf echten Erfolg für die Ukraine oder die Interessen der USA. Ein echter Erfolg ist, dass die russischen Truppen nach Hause zurückkehren und die Sicherheit der Ukraine erreicht wird. Diese Ergebnisse können am Verhandlungstisch erzielt werden.

Der wichtigste Schritt besteht darin, dass die USA, die NATO-Verbündeten und die Ukraine deutlich machen, dass die NATO nicht in die Ukraine expandieren wird, solange Russland den Krieg beendet und die Ukraine verlässt. Die Länder, die sich Putin angeschlossen haben, und diejenigen, die sich für keine Seite entscheiden, würden Putin dann sagen, dass es jetzt für Russland an der Zeit ist, das Schlachtfeld zu verlassen und nach Hause zurückzukehren, da er die NATO-Erweiterung gestoppt hat. Natürlich könnten die Verhandlungen scheitern, wenn die Forderungen Russlands unannehmbar bleiben. Aber wir sollten zumindest versuchen, und zwar sehr hart, zu sehen, ob Frieden durch die durch internationale Garantien abgesicherte Neutralität der Ukraine erreicht werden kann.                
[Anm. 12]: Diese Vorschläge hätten drei Monate früher den Krieg verhindert, sie sind jetzt aber überholt. Die Aufrüstung der ukrainischen Armee durch die NATO-Länder kommt schon jetzt einer faktischen NATO-Mitgliedschaft gleicht. Eine international garantierte, aber nur formale Neutralität der Ukraine würde also nicht ausreichen. Zudem hat die Aufnahme der ukrainischen Flüchtlinge in der EU Fakten geschaffen. Man wird ihnen auch nach einem Frieden das Bleiberecht nicht entziehen. Stattdessen würden die wehrfähigen Männer, die das Land jetzt nicht verlassen dürfen, zu ihren Familien ziehen. Der bloße Abzug der russischen Truppen, ohne einen Entwurf für die Zukunft der Ukraine, würde keinen Frieden bringen. Es sei daran erinnert, dass es mit den Verträgen „Minsk I“ und „Minsk II“ Vereinbarungen gab, die die Ukraine mit Rückendeckung der USA nicht eingehalten hat. Es müsste auch klargestellt werden, dass die Volksrepubliken von Lugansk und Donezk sowie die Krim nicht mehr zur Ukraine gehören. Die zukünftigen Grenzen der Ukraine, aus der sich die russische Armee zurückziehen würde, wären die zentrale Frage für die Friedensverhandlungen.  

All die starken Worte Bidens - über Putins Entfernung von der Macht, Völkermord und Kriegsverbrechen - werden die Ukraine nicht retten. Die beste Chance, die Ukraine zu retten, sind Verhandlungen, die die Welt auf ihre Seite ziehen. Indem sie dem Frieden Vorrang vor der NATO-Erweiterung einräumen, würden die USA die Unterstützung von viel mehr Menschen auf der Welt gewinnen und dadurch dazu beitragen, Frieden in die Ukraine und Sicherheit und Stabilität für die ganze Welt zu bringen.        
[Anm. 13]: Der Regimewechsel ist eine normale Forderung der USA. Weder in Afghanistan, Irak, Libyen oder Syrien waren die Ergebnisse diese Politik überzeugend. Ein üblicher Rückzieher in Bezug auf Putin mit einer Beibehaltung von Sanktionen würde die Welt nicht überzeugen. Der West-Rest-Gegensatz könnte sich weiterentwickeln. Das Ziel der Sicherheit und Stabilität für die ganze Welt wäre auch nach einem Friedensvertrag für die Ukraine noch nicht erreicht.

zusammenfassender Kommentar:
Nach den Erfahrungen mit dem Ost-West-Gegensatz kann eingeschätzt werden, dass eine neue Blockbildung keine Sicherheitsgarantie, sondern ein Sicherheitsrisiko darstellt. Nur eine multipolare Weltordnung wäre eine Perspektive für den Weltfrieden. Dafür wäre eine Auflösung der NATO erforderlich, wobei die jetzigen europäischen NATO-Mitglieder eine Nachfolgeorganisation gründen könnten. Ohne eine NATO würde sich auch kein Anti-NATO-Lager formieren.

Natürlich kann man nicht erwarten, dass solche Gedanken im Dunstkreis der US-Politik formuliert würden. Die Meinungsäußerung von Jeffrey Sachs ist ein Schritt in die richtige Richtung und sehr zu begrüßen. Und jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Es müssen aber noch viele Schritte folgen.

 

 

Geheimdienst-Veteranen warnen Joe Biden vor Atomkrieg

 

Aus dem Memorandum der Veteran Intelligence Professionals for Sanity vom 01.05.2022 (https://www.antiwar.com/blog/2022/05/01/intel-vets-nuclear-weapons-cannot-be-un-invented/ übersetzt und kommentiert auf https://www.nachdenkseiten.de/?p=83432):

„Moskau sieht im militärischen Engagement der USA in der Ukraine genau die gleiche Art von strategischer Bedrohung, die Präsident Kennedy in Chruschtschows Versuch sah, unter Verstoß gegen die Monroe-Doktrin Atomraketen auf Kuba zu stationieren. Putin beklagt, dass die ‚ABM-Raketenstationen der USA in Rumänien und Polen durch einfaches Einlegen einer alternativen Compact Disc so modifiziert werden können, dass sie Raketen gegen Russlands ICBM-Streitkräfte abschießen können.“

unterzeichnet für die Steuerungsgruppe der Veteran Intelligence Professionals for Sanity von
•    Fulton Armstrong, ehemaliger Nationaler Geheimdienstbeauftragter für Lateinamerika

     und ehemaliger Direktor des Nationalen Sicherheitsrates für interamerikanische

     Angelegenheiten (a.D.)
•    William Binney, Technischer Direktor der NSA für weltweite geopolitische und militärische

     Analysen; Mitbegründer des NSA-Forschungszentrums für die Automatisierung der

     Nachrichtenübermittlung (ret.)
•    Richard H. Black, ehemaliger Senator von Virginia; Oberst der US-Armee (a.D.); ehemaliger

     Leiter der Abteilung Strafrecht, Büro des Generalrichters, Pentagon (assoziierter VIPS)
•    Graham E. Fuller, Stellvertretender Vorsitzender, Nationaler Geheimdienstrat (a.D.)
•    Philip Giraldi, CIA, Einsatzleiter (a.D.)
•    Matthew Hoh, ehemaliger Hauptmann des USMC im Irak und Offizier im Auslandsdienst in

      Afghanistan (assoziierte VIPS)
•    Larry Johnson, ehemaliger CIA-Geheimdienstmitarbeiter und ehemaliger Beamter des

      Außenministeriums für Terrorismusbekämpfung (a.D.)
•    Michael S. Kearns, Hauptmann, USAF-Nachrichtendienst (a.D.), ehemaliger SERE-Master-

     Ausbilder
•    John Kiriakou, ehemaliger CIA-Beamter für Terrorismusbekämpfung und ehemaliger leitender

      Ermittler des Ausschusses für auswärtige Beziehungen des Senats
•    Edward Loomis, kryptologischer Informatiker, ehemaliger technischer Direktor der NSA (a.D.)
•    Ray McGovern, ehemaliger Infanterie-/Geheimdienstoffizier der US-Armee und CIA-Analyst;

      Berater des CIA-Präsidenten (a.D.)
•    Elizabeth Murray, ehemalige stellvertretende nationale Geheimdienstbeauftragte für den

     Nahen Osten, National Intelligence Council und politische Analystin der CIA (a.D.)
•    Pedro Israel Orta, ehemaliger CIA- und Geheimdienstmitarbeiter (Generalinspekteur)
•    Todd Pierce, MAJ, Richter der US-Armee (a.D.)
•    Theodore Postol, Professor Emeritus, MIT (Physik). Ehemaliger wissenschaftlicher und

     politischer Berater für Waffentechnologie beim Chief of Naval Operations (assoziierter VIPS)
•    Scott Ritter, ehemaliger MAJ, USMC, ehemaliger UN-Waffeninspekteur, Irak
•    Coleen Rowley, FBI-Spezialagentin und ehemalige Rechtsberaterin der Abteilung Minneapolis

     (ret.)
•    Kirk Wiebe, ehemaliger Senior Analyst, SIGINT Automation Research Center, NSA (im

     Ruhestand)
•    Sarah G. Wilton, CDR, USNR, (im Ruhestand)/DIA, (im Ruhestand)
•    Robert Wing, ehemaliger Beamter im auswärtigen Dienst (assoziierter VIPS)
•    Ann Wright, Oberst der US-Armee (a.D.); Offizierin des Auswärtigen Dienstes (trat aus Protest

     gegen den Irak-Krieg zurück)

 

Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPs) setzt sich aus ehemaligen Geheimdienstoffizieren, Diplomaten, Militäroffizieren und Kongressmitarbeitern zusammen. Die 2002 gegründete Organisation gehörte zu den ersten Kritikern der Rechtfertigungen Washingtons für einen Krieg gegen den Irak. VIPS setzt sich für eine US-amerikanische Außen- und Sicherheitspolitik ein, die auf echten nationalen Interessen beruht und nicht auf erfundenen Bedrohungen, die aus vorwiegend politischen Gründen gefördert werden.

Die andere Sicht


Die russische spezielle Militäroperation in der Ukraine soll dem ungezügelten Vorherrschaftsstreben der USA und anderer westlicher Länder ein Ende setzen. Dies erklärte der russische Außenminister Sergei Lawrow in einem Interview.

(https://rtde.site/russland/135976-lawrow-russlands-militaeroperation-in-ukraine/, https:// test.rtde.live/russland/135976-lawrow-russlands-militaeroperation-in-ukraine/ beide gesperrt, jetzt: https://pressefreiheit.rtde.tech/russland/135976-lawrow-russlands-militaeroperation-in-ukraine/)

 

Reportagen, die zu einem anderen Blick auf  den Ukraine-Konflikt führen können:

- Ukrainian Agony von 2015 (1:42:04)
https://disk.yandex.com/d/yJ2QP2G_A2ul6A
könnte die Vorbereitung zur Rückblende auf den Maidan bis zum Ausbruch
des Krieges dienen.

- Ukraine On Fire (1:36:53)
https://www.bitchute.com/video/ljUUggBf7jMb/

- Leben und sterben im Donbass (1:37:24)
https://odysee.com/@Екатерина:8/leben_und_sterben_im_donbass-1080p:7

- Remember Odessa (1:28:22)
https://odysee.com/@Екатерина:8/Remember-Odessa---wir-vergessen-nicht,-wir-vergeben-nicht!:f

- Donbass (53:39)
https://odysee.com/@Екатерина:8/1:ba6c

-Maidan: Road to War (52:13)
https://odysee.com/@Екатерина:8/West-vs-East-in-Ukraine---Roots-of-a-Civil-War-that-led-to-War---Full-Documentary:2

 

Scott Ritter: Ukraine-Krieg aus amerikanischer Sicht eine gute Sache

William Scott Ritter, Jr. (* 15. Juli 1961) ist ein US-amerikanischer Offizier, der 1991 bis 1998 in seiner Rolle als Inspektor der Vereinten Nationen für die UNSCOM-Mission im Irak bekannt wurde.
https://de.wikipedia.org/wiki/Scott_Ritter

 

 

Die Ziele der Einen im Spiegel der Anderen


von Peter Frey  (https://www.rubikon.news/autoren/peter-frey)
zuerst erschienen auf https://peds-ansichten.de/2022/04/die-ziele-der-einen-im-spiegel-der-anderen/

 

Russland hat seine Ziele in der Ukraine nicht erreicht — sagt wer?

 

Denn von wessen Zielen reden wir hier wirklich? Oder anders gefragt: Wer definiert welche Ziele für wen? Die Ukraine-Berichterstattung ist auch eine Projektion der selbst gelebten Ideologien.

 

Vorwort


Was in diesem Artikel eigentlich keinen bedeutenden Platz finden möchte, ist Empörung. Andererseits können wir das Thema Ideologien und damit auch Emotionen nicht ausgrenzen. Denn davon lebt(e) unter anderem:

 

•    der Kampf (Krieg) in Form „humanitärer Interventionen“,
•    „der Kampf (Krieg) gegen den internationalen Terrorismus“,
•    „der Kampf (Krieg) gegen das Virus“,
•    „der Kampf (Krieg) gegen den russischen Aggressor“.

 

Dieser Kampf sieht übrigens auf „der guten Seite“ ganz erstaunlicherweise immer die gleichen Akteure, gern als „internationale Gemeinschaft“ oder „Weltgemeinschaft“ oder — und damit etwas wahrheitsnäher ausgedrückt — die „westliche Wertegemeinschaft“. Der Kampf steht (siehe oben) immer links, also zuerst. Das Ich steht im Mittelpunkt. Das Ich, dass die mit dem Ego verschmolzenen Interessen in sich vereint. Was nicht mit dem Ich „kooperiert“, kann nicht akzeptiert werden und ist daher „böse“. So schlicht funktioniert Schwarz-Weiß-Denken.

 

Egomanen haben nicht nur kein Verständnis für das Denken und Handeln aller (!) Andersdenkenden. Sie verweigern sich den fremden, ängstigenden, verunsichernden Perspektiven. Sie fühlen sich nur im eigenen Kosmos wohl und nur dieser kann gelten, denn dessen Verlust setzen sie mit der Aufgabe des Ichs gleichs. In solch einer Verfasstheit ist es doch aber unmöglich, eine Einsicht in das Handeln der Anderen zu bekommen. Alles was man sieht, wird man der eigenen Denke und den eigenen Erwartungen anpassen.

 

Es geht also um die Fähigkeit, andere Perspektiven einzunehmen.

 

Befasst man sich mit dem Krieg in der Ukraine, um die Fragen nach den Ursachen, dem Verlauf sowie Erfolgen oder Misserfolgen zu beantworten, dann spiegelt die jeweilige Sicht immer auch die eigenen Erwartungen, Überzeugungen und Ideologien wider. Es ist nun einmal so, dass Objektivität ein Ideal ist, dass sich nur in den seltensten Fällen in seiner ganzen Reinheit leben lässt.

 

Erfolg und Misserfolg misst sich vor allem an den Erwartungen. Sind diese Erwartungen ideologisch geprägt, dann müssen die Ergebnisse mit den eigenen Erwartungen in gewisser Weise harmonieren.

 

Ideologien benötigen Feindbilder. Eigene Erwartungen implizieren in Ideologien, dass der Gegner schwach geredet wird.

 

Motive


Was also bezweckte Russland mit seiner Intervention in der Ukraine? Dessen Regierung hat gegenüber der Weltöffentlichkeit die Ziele, hier sehr allgemein gehalten, folgendermaßen definiert:

 

1.    Schutz der russischen Ethnie im Donbas und der Lugansker Region, Beendigung des (inzwischen acht Jahre währenden) Krieges gegen diese Regionen (nun Republiken) (1),
2.    kein weiteres Heranrücken der NATO an die russischen Grenzen, Abzug aller NATO-Kräfte aus der Ukraine, Sicherung des atomwaffenfreien Status der Ukraine, Herbeiführung eines neutralen, nicht paktgebundenen Status der Ukraine (2),
3.    Entnazifizierung der Ukraine (3)

 

Die russische Führung hat vor dem Februar des Jahres 2022 über Monate hinweg die roten Linien definiert, ab denen sie dem Treiben in der Ukraine nicht mehr tatenlos zusehen würde. Die fortschreitende NATO-Integration und die wachsenden aggressiven Ausfälle Selenskyis ließen eine Reaktion erwarten, forderten diese geradezu heraus (4).

 

Russland hat, um dies zu erreichen, seine Methoden geändert und am 24. Februar 2022 eine „militärische Sonderoperation“ in der Ukraine begonnen. Mit dieser soll(te) das militärische Potenzial der ukrainischen Armee radikal reduziert werden. Insbesondere deren Fähigkeit, eine umfassende Offensivoperation gegen die neu gegründeten Republiken an der Grenze Russlands führen zu können.

 

Was Russland erklärtermaßen nicht anstrebt, wiederholte die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa ein weiteres Mal am 17. März des Jahres:
„Ich möchte nochmal betonen, was weder westliche Medien noch das westliche Establishment sehen wollen — die Sonderoperation ist nicht gegen die friedliche Bevölkerung der Ukraine gerichtet, verfolgt nicht das Ziel, das Territorium des Landes zu übernehmen, ihre Staatlichkeit zu zerstören, den amtierenden Präsidenten zu stürzen.“ (5)

 

Die oben genannten sind strategische Ziele und der aufgenommene heiße Krieg Russlands in der Ukraine ist die Änderung im strategischen Handeln. Innerhalb dieser Strategie und zur Erreichung derer Ziele hat man sich wiederum operative Ziele gesetzt:

 

1.    Binden der Hauptkräfte der ukrainischen Armee im Süden und Osten des Landes, dort wo die

       Krim beziehungsweise die beiden neu gegründeten Republiken (Lugansk und Donezk)

       angrenzen; insbesondere Zerschlagung derer Offensivmöglichkeiten,
2.    Binden der Kräfte in der Nähe der Hauptstadt, um diesen die Möglichkeit zu nehmen, das

       ukrainische Militär im Osten zu verstärken,
3.    Einnahme der Stadt Mariopol, da die dort stationierten nationalistischen Bataillone eine

       latente Gefahr für die neuen, angrenzenden Republiken darstellen würden,
4.    Schwächung der militärischen Infrastruktur der Ukraine, Herstellung mindestens der

       Lufthoheit, wenn nicht gar Luftherrschaft, um die Offensivkraft des Gegners

        herunterzuschrauben.

 

Es stellt sich eine Frage: War dieser Krieg seitens Russlands langfristig geplant oder eher mit „heißer Nadel gestrickt“?

 

Der Autor meint, dass Letzteres zutrifft. Man wurde zunehmend nervös, als nicht nur die Artillerie- und Raketenangriffe auf die „Separatistengebiete“ in Größenordnungen zunahmen. Auch weil die halbe ukrainische Armee an der Grenze dieser Gebiete sowie zur Krim hin konzentriert wurde. Der „Countdown für die De-Okkupation der Krim“ war bereits im Sommer vergangenen Jahres von der ukrainischen Führung eingeläutet worden (6). Dass dies auf einen Krieg hinauslaufen würde, muss wohl nicht weiter erklärt werden.

 

Aber auch deshalb, weil die Ukraine in zunehmendem Maße von westlichen Staaten mit Waffen vollgestopft wurde, man nationalistische Kampfverbände des rechten Sektors aufrüstete (7) und sich tausende Militärs der NATO im Land tummelten. Obwohl die Ukraine der NATO nicht angehört. Mit Waffen aus NATO-Staaten wurden gleichzeitig NATO-Strukturen in der Ukraine geschaffen (8 bis 10).

 

Erst recht schrillten die Alarmglocken, als der ukrainische Präsident Selensky während der sogenannten Münchner Sicherheitskonferenz offen damit drohte, aus dem Budapester Moratorium auszusteigen. Jeder weiß, dass an diese Vereinbarung der kernwaffenfreie Status der Ukraine gebunden ist.


Trotzdem sieht man sehr deutlich ein Konzept.

 

Entsprechen die Operationen der russischen Armee den oben genannten drei strategischen Zielen? Ja, das tun sie. Und weil sie es tun, erscheinen diese deklarierten Ziele auch glaubwürdig.


Nach vier Tage des Ukraine-Krieges sah die militärische Situation im zweitgrößten europäischen Land so aus (b1):


Diese Karte, wie gesagt vier Tage nach Ausbruch der offenen, bewaffneten Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine erstellt, kann uns einiges erzählen. Was sie nicht erzählt, ist die eines ruhmreichen Eroberungsfeldzuges. Weil das auch nicht das Ziel der Gesamtoperation ist.


Was sich nach drei Tagen herausschälte, waren fünf Teiloperationen, von denen jedoch nur drei auf der Karte sichtbar werden. Eine dieser drei umfasst den Südosten der Ukraine bis hinüber zum Donbas, einschließlich der aus mehreren Gründen strategisch wichtigen Großstadt Mariupol. Die Zweite erkennt man im Nordosten, bis hin zur Millionenstadt Charkow und die Dritte wird als Stoßkeil aus Weißrussland in Richtung Kiew erkennbar.

 

Um ein Gefühl für die Größe dieser militärischen Geländegewinne zu bekommen, führe man sich vor Augen, dass die weißrussische Grenze über 100 Kilometer von Kiew entfernt liegt. In vier Tagen hatten russische Einheiten diese Distanz überwunden und standen vor den Toren Kiews. Damals sollen 100.000 militärische Angehörige in die gesamte ukrainische Angriffsoperation eingebunden gewesen sein, in einem Land, dass größer ist, als Deutschland, Österreich, die Schweiz und Tschechien zusammen. Inzwischen hat sich die Personalstärke wohl verdoppelt. In diesem Gebiet, nahe der weißrussischen Grenze liegt übrigens auch das stillgelegte Atomkraftwerk Tschernobil.

 

Schauen wir uns nun die Situation zwei Wochen später an (b2):

 

Auch am 14. März waren russische Kräfte nicht in die ukrainische Hauptstadt eingedrungen. Sie versuchten es erst gar nicht.

 

Warum auch sollten sie das tun?

 

Die Antwort ist recht einfach: Es diente nicht den strategischen Zielen.

 

Ähnliches sehen wir im Falle Charkows im Nordosten. Leicht bewaffnete, keinesfalls massierte russische Truppen drangen bereits nach wenigen Tagen in die Stadt ein. Sie liefen in eine Falle. Für den Autor war das ein grober Fehler der russischen Aufklärung. Man hätte wissen müssen, dass nationalistische Bataillone sich in der Stadt verschanzt hatten und damit Zivilisten als menschliche Schutzschilde missbrauchten (11). Aber die russische Armee hat nachfolgend nie einen ernsthaften, großangelegten Angriff versucht, um Charkow einzunehmen — warum nicht?

 

Es hätte die selbst deklarierten strategischen Ziele konterkariert.

 

Anders sieht die Situation in Mariupol an der Küste des Asowschen Meeres aus. Die dort stationierten Militärs wären eine latente Bedrohung für die direkt angrenzenden Donbas-Region gewesen und mussten daher aus russischer Sicht ausgeschaltet werden. Etwa 15.000 Kämpfer ukrainischer Streitkräfte und nationalistischer Milizen verschanzten sich dort in bewohnten Gebieten. Sie sind dort seit acht Jahren omnipräsent (12). In einer solchen Situation die Stadt im Sturm zu nehmen, ist nicht nur mit hohen eigenen Verlusten, sondern auch mit zivilen Opfern verbunden. Also ist die Einnahme der Stadt durch russische Truppen und verbündete Milizen eine mühselige Angelegenheit, eben um Opfer so weit es geht, zu vermeiden.


Bis zum 30. März änderte sich an dieser Situation nicht so viel. Bis auf die Tatsache, dass nunmehr das gesamte ukrainische Gebiet an der russischen Grenze in einer Tiefe von zehn bis einhundert Kilometern unter russischer Kontrolle stand (b3):

 


Das wurde übrigens in den Medien als Misserfolg betrachtet, die Erlangung der militärischen Kontrolle über ein Gebiet, das größer ist als die ehemalige DDR — und das mit etwa 200.000 Soldaten.


Wer glaubt ernsthaft, dass Russland mit dieser Mannstärke die Ukraine zu besetzen vorhatte? Dass man damit auch noch Kiew einschließen, belagern und sturmreif schießen wollte? So etwas ist militärisch völlig absurd, wird aber Russland von „Experten“ hierzulande ernsthaft als Plan unterstellt (13). Und wenn das Unterstellte nicht eintrifft, dann sind die Russen halt gescheitert?

 

Hier die dazu passenden Auslassungen der passenden Experten, gereicht vom „Qualitätssender“ ARD:
„Ganz deutlich ist, dass die russischen Truppen die militärischen Ziele, die am Anfang dieses Krieges gesetzt waren, in keiner Weise erreicht haben. Die Idee, die Regierung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu stürzen beziehungsweise einen schnellen Regimewechsel herbeizuführen, war militärisch unrealistisch. Die russische Armee hat über zu viele Achsen angegriffen, die Truppen waren zu zerstreut. Das gesamte Operationskonzept war in den ersten Tagen nur schwer zu verstehen, denn es stand konträr zu ihrer Militärdoktrin.“ (14)

 

Wo und wann hat die russische Regierung den Sturz der ukrainischen Regierung als Ziel dieser militärischen Operation ausgegeben? Mir ist nichts dergleichen bekannt. Deutsche Massenmedien „verquatschen“ sich übrigens manchmal auch (Hervorhebung durch Autor):
„Ursprünglich hatte Kreml-Chef Wladimir Putin das Ziel ausgegeben, die Ukraine zu »demilitarisieren und zu entnazifizieren«. Von einer Besetzung des Landes hatte er aber nicht gesprochen, was ihm Beobachtern zufolge nun Spielraum für eine Verhandlungslösung geben könnte.“ (15)

 

Der diese unbelegte Behauptung zur Basis seiner Spekulationen macht, also Kausalketten bastelt, die auf unbewiesenen Annahmen beruht, ist ein gefragter Mann im Mainstream. Sicher ist es reiner Zufall, dass er ganz tief im Geflecht der NATO verankert ist (a1). Franz-Stefan Gady ist sozusagen ein Pendant für Christian Drosten — und wird entsprechend herumgereicht.
„Ich [Franz-Stefan Gady] kann mir vorstellen eine Rakete auf den Maidan, um zu signalisieren: »Wir werden kommen, wir schüchtern euch ein und ihr müsst die Stadt verlassen.« Ich glaube, die Russen haben das Interesse, dass so viele Bewohner wie nur möglich Kiew verlassen.“ (16)

 

Er kann es sich vorstellen, weil es Teil der Doktrin westlicher Kriegsführung ist! Gady ist übrigens tatsächlich im Bereich „doktrinelle Weiterentwicklung“ tätig (17).

 

Ob er es möchte oder nicht: Er ist nichts weiter als ein Propagandist und damit unfähig, die wahren Ziele Russlands überhaupt nachvollziehen zu können. Das aber muss ein Analyst, für den er sich offenbar hält, können. Er muss in der Lage sein, sich unvoreingenommen in die Sicht der anderen Seite hinein versetzen zu können. Nun, das kann er nicht. Analyse, die außerhalb der eigenen Doktrin angegangen wird, ist weder sein Ding, noch das der ARD-Tagesschau. So, wie die Leute dort offenbar mehr als rar gesät sind, die das Talent und außerdem die Möglichkeit hätten, die Behauptungen des NATO-Propagandisten zu hinterfragen.

 

Aber wissen Sie, warum noch wir ein Spiegeln sehen?

 

Nun, man muss sich nur zu erinnern wissen:
•    Milosevic muss weg (Jugoslawien)
•    Hussein muss weg (Irak)
•    Ghadaffi muss weg (Libyen)
•    Assad muss weg (Syrien)
•    Maduro muss weg (Venezuela)
•    und so weiter …

 

Wer hatte doch seine militärischen, politischen, diplomatischen und propagandistischen Ziele an „er muss weg“ fest gemacht? Putin, Russland? Wohl nicht, dafür sehr wohl Jene, die Russland (Putin) unterstellen, genau wie sie selbst zu ticken.

 

Und haben wir bei dieser Betrachtung nicht eine wichtige Personalie vergessen?
•    Richtig, denn Janukowitsch (Ukraine) musste ja schließlich auch weg.

 

Seit jenem Jahr 2014 - und eben nicht erst seit dem Februar 2022 - herrscht übrigens Krieg in der Ukraine.

 

Was hier außerdem sichtbar wird, sind die Vorstellungen des Westens, wie man erfolgreich Krieg führen müsste (18). An diese Vorstellungen hält sich Russland nicht. Zum Beispiel auch nicht an die Strategie — angelehnt an die Luftkriegsdoktrin von Douhet —, durch immer weiter auf zivile Einrichtungen ausgedehnte Bombardements, den Gegner zu demoralisieren (19, 20).


Rücksichtslose Kriegsführung „der Guten“ hat die Medien hierzulande nie hinter dem Ofen hervor gelockt. Außer wenn es darum ging, so etwas Russland anzuhängen — oder Assad. Das syrische Raqqa, wurde 2017 von US-Bomben vollständig zerstört und dabei Tausende Zivilisten getötet, eindeutig ein Kriegsverbrechen und eines gegen das Völkerrecht noch dazu (21). Bei der „Befreiung“ des irakischen Mossuls im gleichen Jahr starben mindestens 7.000 Zivilisten durch US-Bombardements (22). Russische Truppen kämpfen immerhin nahe ihrer Staatsgrenze. Bomben des „Wertewestens“ fielen und fallen dagegen Tausende Kilometer weit weg.


Empörung möchte ich damit nicht wecken. Das tun Andere, wenn sie sich in Empörung über die russische Kriegführung wälzen. Dass diese Entrüstung verlogen ist, sieht man eben daran, wie die „freie westliche Welt“ seit Generationen Krieg führt — und zwar weitab von ihren eigenen Grenzen.
Weiter oben sprach ich über fünf Operationen, von denen nur drei sichtbar wären: die im Südosten (nördlich der Krim und dann nach Osten Richtung Mariupol), im Nordosten im Großraum Charkow, sowie den Vorstoß auf Kiew. Die ersten beiden Operationen banden wohl die Hälfte der operativen Kräfte der ukrainischen Armee, die dritte zielte auf das Machtzentrum und diente auch als Drohkulisse, um Kiew an den Verhandlungstisch zu zwingen. Bleiben noch zwei Operationen zu klären (a2).

 

Operation vier ist abhängig von den Operationen südlich und nördlich derselben. Es sind die westlichen Fronten der beiden neu gegründeten Republiken. Auf der anderen Seite befinden sich die größten Truppenmassierungen der ukrainischen Streitkräfte, geschätzt 70.000 Soldaten samt Kampftechnik. Dieses Truppenaufgebot wurde VOR dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine an der Konfliktlinie zu den beiden Republiken stationiert. Mit der Schwächung derer Flanken wird auch diese, im direkten Kampf nur unter großen Verlusten angreifbare Armee verletzbar. Offensiv konnte sie nie wirklich auftreten und das hat wiederum mit der fünften russischen Operation zu tun.

 

Von Beginn an legte das russische Militär allergrößten Wert auf die Schwächung der militärischen Infrastruktur des Gegners — wohlgemerkt der militärischen und nicht der zivilen Infrastruktur. Also wurden in der gesamten Ukraine Militärstützpunkte, Waffen- und Munitionsdepots, Ausbildungslager (unter anderem auch für ausländische Kämpfer), Luftabwehrsysteme, Flughäfen und Flugfelder sowie Kommunikationsnetze angegriffen.

 

Russland hatte bereits in den ersten Tagen des Krieges die Lufthoheit, wenn nicht sogar Luftherrschaft über die Ukraine gewonnen. Das brachte den in der Ukraine operierenden russischen Streitkräften, deren Mannstärke unter jener der ukrainischen liegt, operative und taktische Vorteile und entriss den großen ukrainischen Gruppierungen im Südosten des Landes weitgehend die Fähigkeit zu offensiven Handlungen.

 

Inzwischen droht eine Einkesselung der ukrainischen Truppen im Osten, ein Abschneiden von ihren, eh schon in Mitleidenschaft gezogenen Nachschublinien. Diese Verbände werden derzeit noch nicht frontal und massiv angegriffen, sondern eher „beschäftigt“. Es ist eh nicht Ziel der russischen Armeeführung, diese Gruppierungen zu zerschlagen. Man hat immer gesagt: „Legt die Waffen nieder und geht nach Hause“.

 

Fazit


Die russische Intervention war keine lang vorher geplante Operation. Russland fühlte sich zu raschem Handeln gezwungen und improvisierte. Entsprechend gab es auch relativ hohe Verluste an Menschen und Material und verschiedene operative und taktische Ziele wurden verfehlt. Gescheitert ist man militärisch deshalb noch lange nicht. Auch wenn das Experten in westlichen Medien gern so darstellen.

 

Man hat die NATO-Militärs wissen lassen, dass man gut informiert ist über den Zustrom an Söldnern und Waffen in Richtung der Ukraine — und das man dem nicht tatenlos zusehen wird. Deshalb wurden Militärstützpunkte und Ausbildungslager auch im Westen der Ukraine, nahe der polnischen Grenze mit Raketen angegriffen und zerstört, wobei Hunderte ausländische Söldner starben (23, 24).

 

Zwei strategische Ziele wurden und werden durch die Operationen der russischen Armee bestätigt. Die Sicherung der territorialen Integrität der von Russland anerkannten neuen Republiken Lugansk und Donezk, was den Schutz der dort mehrheitlich russischen Ethnie einschließt, zum Einen. Zum anderen ging es um die Schwächung beziehungsweise Zerstörung der militärischen Offensivfähigkeiten der zunehmend in die NATO-Strukturen eingebundenen ukrainischen Armee. Das ist gelungen.

 

Der Vorstoß nach Kiew war eine Operation, die vor allem dazu diente, den ukrainischen Truppen eine Konzentration ihrer Kräfte auf den Osten des Landes zu verwehren und die Kiewer Regierung, Militärführung und Geheimdienste in Hektik und Planlosigkeit zu versetzen. Auch das war erfolgreich. Kampfhandlungen in Kiew selbst hat es praktisch nicht gegeben und das war auch nicht gewollt. Die wenigen Raketen, die in Kiew einschlugen, galten dem Sitz des ukrainischen Geheimdienstes, einer Rüstungsfabrik sowie Depots von Waffen und Munition.

 

Das dritte strategische Ziel, die Zurückdrängung des extremen ukrainischen Nationalismus, teils bewaffent und mit teils faschistoidem Einschlag (25, 26) wurde mit der Operation eher konterkariert. Auch wenn man den westlichen Massenmedien immer misstrauen sollte, haben diese bei der Information über die Stimmung in der Ukraine wohl insofern recht, dass eine neue Welle des Nationalismus, der Hysterie und des Hasses gegen Russen, aber auch andere Ethnien und Andersdenkende durch das Land schwappt.

 

Selbst wenn eine diplomatische Lösung im aktuellen Konflikt erreicht wird — wovon der Autor ausgeht — wird dieser extreme Nationalismus kaum so bald verschwinden. Die Ukraine ist voller Waffen und Hass. Diejenigen, die in den vergangenen Jahrzehnten aus der „freien Welt“ heraus kräftig mitwirkten, dass es so weit kommt, werden sich die Hände reiben. Denn es hat den Anschein, dass dieser Nationalismus zu einem Selbstläufer geworden ist.

 

Der Weg zu einer dauerhaften Versöhnung zwischen der Ukraine und Russland dürfte daher lang und steinig werden.

 

Bitte bleiben Sie schön aufmerksam, liebe Leser.


Anmerkungen und Quellen

 

(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen — insbesondere der deutlich sichtbaren Verlinkung zum Blog des Autors — kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei internen Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden.

 

(a1) „Franz-Stefan Gady ist Politikberater und Analyst am Institute for International Strategic Studies (IISS) in London. Er berät Regierungen und Streitkräfte in Europa und den Vereinigten Staaten zu Themen der Strukturreform, organisatorische, doktrinelle Weiterentwicklung, sowie der Zukunft des Krieges. Vor seiner Tätigkeit am IISS, arbeitete er für das EastWest Institute, the Project on National Security Reform, und die National Defense University. Feldforschung führte ihn mehrmals nach Afghanistan und den Irak, wo er die afghanischen Armee, NATO-Streitkräfte, und kurdischen Milizen in diversen Einsätzen begleitete. Gady ist auch Journalist und Kommentator“ (17i)
(a2) So wie im Falle der PLandemie nimmt sich der Autor das Recht, eigene Überlegungen anzustellen, einschließlich der Möglichkeit, damit fehlzugehen.
(1) 09.11.2020; OSCE, Special Monitoring Mission to Ukraine; Thematic Report: Civilian Casualities in the conflict-affected regions of eastern ukraine (01.01.2017 bis 15.09.2020); https://www.osce.org/files/f/documents/f/b/469734.pdf
(2) 24.02.2022; Anti-Spiegel; Wladimir Putins Rede an die Nation; https://www.anti-spiegel.ru/2022/putins-komplette-rede-an-das-russische-volk-zum-beginn-der-militaeroperation/; Originalquelle: https://kremlin.ru/events/president/news/67843
(3) 03.03.2022; Russisches Außenministerium; Pressekonferenz von Außenamtssprecherin Maria Sacharowa; https://www.mid.ru/en/press_service/spokesman/briefings/1802683/#2;
(4) 07.02.2022; Linke Zeitung; Scott Ritter; In der Ukraine-Krise ist der „heilige“ Artikel 5 der NATO ein Pakt zum Selbstmord; https://linkezeitung.de/2022/02/07/in-der-ukraine-krise-ist-der-heilige-artikel-5-der-nato-ein-pakt-zum-selbstmord/; Übernahme von Russia Today: https://de.rt.com/international/131076-wuerden-waffenlieferungen-der-nato-genuegen-um-ukraine-zu-verteidigen/
(5) 03.03.2022; Russisches Außenministerium; Pressekonferenz von Außenamtssprecherin Maria Sacharowa; https://www.mid.ru/de/foreign_policy/news/1804778/
(6) 23.08.2021; ZDF; Ukraine unterstreicht Anspruch auf die Krim; https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-krim-selenskyj-100.html
(7) 24.02.2020; Atlantic Council; Anton Shekhovtsov; Why Azov should not be designated a foreign terrorist organization; https://www.atlanticcouncil.org/blogs/ukrainealert/why-azov-should-not-be-designated-a-foreign-terrorist-organization/
(8) 18.03.2022; Guido Grandt; HEINZ G. JAKUBA enthüllt: Wie der ukrainische Botschafter mit Rechtsradikalen „sympathisiert!“; https://www.guidograndt.de/2022/03/18/heinz-g-jakuba-enthuellt-wie-der-ukrainische-botschafter-mit-rechtsradikalen-sympathisiert/
(9) 16.03.2022; nachrichtend, ARD; Helga Schmidt; NATO-Verteidigungsminister: Statt einzugreifen, sollten wir uns bewaffnen; https://nachrichtend.com/nato-verteidigungsminister-statt-einzugreifen-sollten-wir-uns-bewaffnen/
(10) 20.09.2021; ZDF; Ukraine und NATO-Staaten starten Manöver; https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-nato-militaermanoever-100.html
(11) 27.02.2022; n-tv; Russische Truppen sind in Charkows Zentrum; https://www.n-tv.de/politik/Russische-Truppen-sind-in-Charkiws-Zentrum-article23158888.html
(12) 08.04.2022; Unsere Zeit; Arnold Schölzel; Sie wissen, was ukrainische Nazis tun; https://www.unsere-zeit.de/sie-wissen-was-ukrainische-nazis-tun-167759/
(13) 04.03.2022; ISPK; Wie ist die militärische Lage in der Ukraine einzuschätzen?; https://www.ispk.uni-kiel.de/de/aktuelles/volltexte/wie-ist-die-militaerische-lage-in-der-ukraine-einzuschaetzen
(14) 24.03.2022; ARD-Tagesschau; Interview mit Franz-Stefan Gady; „Eklatante Mängel auf taktischer Ebene“; https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-verlauf-101.html
(15) 28.03.2022; Stuttgarter Zeitung, AFP; Selenskyj dringt auf schnellen Frieden; https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.verhandlungen-zwischen-russland-und-ukraine-selenskyj-dringt-auf-schnellen-frieden.5b8b72be-9020-4fc8-91a0-60d23f62413d.html
(16) 03.03.2022; ZDF; Militärexperte schildert, wie ein Großangriff auf Kiew aussehen könnte; https://www.zdf.de/nachrichten/politik/kiew-militaer-russland-ukraine-krieg-100.html
(17, 17i) AIE; Franz-Stefan Gady; https://www.aies.at/aies/mitarbeiter/gady.php; entnommen: 08.04.2022
(18) 03.03.2022; ISW; Russian Offensive Campaign Assessment; Mason Clark, George Barros, Kateryna Stepanenko; https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-march-3
(19) Peace Research Institute Frankfurt; Berthold Meyer, Peter Schlotter; Die Kosovo-Kriege 1998/1999 — Der Luftkrieg der NATO; https://www.jstor.org/stable/pdf/resrep14597.7.pdf; abgerufen: 05.04.2022
(20) 29.03.2017; taz; Nach Luftangriffen in West-Mossul:US-General geht von Beteiligung aus; https://taz.de/Nach-Luftangriffen-in-West-Mossul/!5396932/
(21) 24.08.2017; Reuters; Civilians under greater threat as Raqqa fight intensifies — Amnesty; https://www.reuters.com/article/uk-mideast-crisis-syria-raqqa/civilians-under-greater-threat-as-raqqa-fight-intensifies-amnesty-idUKKCN1B400B?edition-redirect=uk
(22) 18.07.2017; WSWS; Bill van Auken; Nach der „Befreiung“ Mossuls geht der Horror der US-Belagerung weiter; https://www.wsws.org/de/articles/2017/07/18/irak-j18.html
(23) 19.03.2022; Aufstehen-Potsdam; Söldner für Ukraine verliert Illusionen: „Tonnen toter Briten, Pässe zerschnitten, alles im Arsch“; https://www.potsdam-aufstehen.de/2022/03/19/soeldner-fuer-ukraine-verliert-illusionen-tonnen-toter-briten-paesse-zerschnitten-alles-im-arsch/
(24) 13.03.2022; ARD-Tagesschau; Ukraine meldet ersten Angriff nahe Lwiw; https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-evakuierung-mariupol-103.html
(25) 29.04.2021; taz; Bernhard Clasen; Mit SS-Symbolen und Hitlergruß; https://taz.de/Rechtsradikale-in-der-Ukraine/!5769181/
(26) 31.01.2015; Focus; Christoph Kürbel; Kiews braune Helfer; https://www.focus.de/politik/ausland/politik-und-gesellschaft-kiews-braune-helfer_id_4440704.html
(b1) Militärische Situation in der Ukraine am 4. Tag des Krieges; Quelle: Southfront; https://southfront.org/military-situation-in-ukraine-on-february-28-2022-map-upadate/
(b2) Ukraine-Krieg, Militärische Lage; 29.03.2022; Quelle: Southfront; https://southfront.org/wp-content/uploads/2022/03/29march2022_Ukraine_map.jpg?x41789
(Titelbild) Ukraine, Flagge; Autor: mi1635592 (Pixabay); 01.03.2022; https://pixabay.com/de/photos/ukraine-flagge-flagge-grunge-flagge-7035311/; Lizenz: Pixabay License

Die andere Seite:

 

Wer sich umfassend informieren will, muss immer auch die andere Seite hören:

 

Ein paar Worte zu Butscha            von Dagmar Henn
https://rtde.site/meinung/135348-paar-worte-zu-butscha/ - gesperrt, jetzt auf

https://pressefreiheit.rtde.tech/meinung/135348-paar-worte-zu-butscha/

 

zusätzlich:

Die Toten von Butscha trugen weiße Armbinden, ein Erkennungszeichen, dass sie auf der Seite der Russen standen. Die Soldaten trugen blaue Armbinden, die sie als Anghörige der faschistischen Asow-Miliz auswiesen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Opfer als Kolaborateure von der Asow-Miliz misshandelt und erschossen wurden. Neben vielen Leichen lagen zudem ukrainische Pässe. Warum sollten sich die Zivilisten russischen Soldaten als Ukrainer ausweisen? Aber seit Corona wissen wir, dass sich die Mainstream-Medien nicht um Fakten kümmern.


Krieg in der Ukraine - Blutrausch, Folter, Lynchjustiz   /  Die ukrainische Gesellschaft leidet zunehmend unter Staatsterror und Gewaltorgien von Faschisten

von Dmitri Kowalewitsch, Kiew, und Susann Witt-Stahl

https://www.jungewelt.de/artikel/423833.krieg-in-der-ukraine-blutrausch-folter-lynchjustiz.html

Anmerkung: auch eine aus Kiew geflohene Bekannte berichtete von Übergriffen der ukrainischen Behörden und Milizen gegenüber der Zivilbevölkerung.


+   Medienbericht: Gewaltakte des ukrainischen Geheimdienstes und Militärs gegen die Zivilbevölkerung
https://rtde.site/international/135269-medienbericht-gewaltakte-von-ukrainischen-geheimdienst-und-militaer/ gesperrt, jetzt auf

https://pressefreiheit.rtde.tech/international/135269-medienbericht-gewaltakte-von-ukrainischen-geheimdienst-und-militaer/